Island 2010, Teil 2 Besucher/Visitors
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"Island 2010, Teil 2, die 1ste Woche in Island, Ost- und Südost-Island"

HINWEIS: Aufgrund der Dauer und des Umfangs der Reise ist der Bericht in mehrere Teile aufgesplittet!

 

 

29.07.2010 Anfangs-km: 133.345, End-km 133.472, gefahren 127 km

Nach dem Ausschiffen und dem passieren der Grenzabfertigung (ohne Kontrolle, man fragte lediglich ob man Angeln wolle – wenn ja, hätte man die Angelausrüstung desinfizieren lassen müssen) fuhren die Lauerbachs und ich zum nächsten Ort, Egilsstaðir, wo wir innerhalb von ca. 50 m alles erledigten, was anstand:

-          Tanken (Hier möchte ich darauf hinweisen, dass viele Tankstellen kostenlose Ver- und Entsorgungsstationen für Wohnmobile haben sowie ebenfalls kostenlose Waschgelegenheiten für die Fahrzeuge! An Wasser scheint kein Mangel zu herrschen, die Schläuche führten alle Trinkwasser. Auch die Qualität der Flüsse scheint mir über jeden Zweifel erhaben, ich hätte überall bedenkenlos Wasser gebunkert, wenn es denn nicht bei den Tankstellen einfacher gewesen wäre.)
(122l, d. h. einen Durchschnittsverbrauch von erneut knapp 24l/100 km)

-          Einkaufen – es gab 2 Supermärkte, der „Bonus“ war der günstigere mit mehr Auswahl, bis auf Brot. Hier habe ich auch die 5 Karten im Maßstab 1:300.000 geholt.

-          Bankautomat

-          Touristinformation. Hier gibt es kostenlose Führer, die recht gut sind, insgesamt scheint es 4 Stück zu geben, sowie Postkarten, Briefmarken, Andenken, Bücher, … .

-          Telekom-Shop (Siminn-Karte und Surfstick gekauft, 1 Monat gültig und 4GB Volumen für ca. 12 EURO)

 

Der Stopp war also recht kurz und wir fuhren dann Richtung Norden,

wo wir auf Empfehlung von Sven Strumann eine Papageientaucherkolonie besichtigen wollten. Leider gelangten wir hier nicht so nah an die Vögel heran wie es z. B. im Nordwesten bei Látrabjarg möglich gewesen wäre. (Da die „Lundies“, wie sie auf Isländisch heißen, jedoch am 10. August normalerweise ihre Nistplätze verlassen, lag dieser Punkt für meine Reiseplanung zu weit weg – ich hätte unterwegs einfach zu viele Punkte auslassen müssen und diese nachfolgend erneut anfahren müssen.)

 

Dennoch sahen wir einige, wenn auch nur kurz, da sie anscheinend vor den Möwen auf der Flucht waren und sich eiligst in ihre Bruthöhlen verkrochen.

 

 

Das Gebiet liegt direkt bei dem kleinen Hafen von Bakkagerði bzw. Höfn. Leider ist das Übernachten hier nicht erlaubt und so fuhren wir einige Kilometer zurück und fanden bei einem Parkplatz einer Schlucht des Dryfjöll-Bergs einen schönen und ruhigen Stellplatz.

 

 

 

 

30.07.2010 Anfangs-km: 133.472, End-km 133.689, gefahren 217 km

Am Freitagmorgen bot sich uns ein schöner Ausblick auf die Héraðsflói-Bucht,

als wir die Strecke zurück nach Egilsstaðir fuhren, da wir vergessen  hatten, dass am 1. August nationaler Feiertag ist und kaum ein Laden geöffnet haben wird (und ggf. auch schon im Vorfeld bzw. am nächsten Tag). Unterwegs hielten wir noch bei einem ganz besonderen „Supermarkt“ an, dessen Sortiment allerdings auf zwei Automaten begrenzt war!

 

Ferner fehlte uns trotz der Erwähnung von oben noch die Siminn-Karte, da der Laden am Vortag wg. Netzwerkproblemen (so der Aushang lt. eines Einheimischen – wir hofften mal, dass die Probleme bei einem der Kunden bestand, sonst wäre es schlechte Werbung!) niemand da war.

Als wir also bei einem der Supermärkte anhielten, trafen wir noch auf 2 weitere Fahrzeuge von Mitgliedern des Allrad-LKW-Forums und somit hielten wir ein kleines Forentreffen ab, wo wir beiden „Neulinge“ von den Seelig’s und Laske’s mit Tipps für Touren und Sehenswürdigkeiten gefüttert wurden – supernett und nochmals vielen Dank.

 

Nach dem Treffen verabschiedete ich mich von den Lauerbachs, da ich in das Gebiet des Snæfell wollte, der zweithöchste Vulkan von Island mit 1833 m. Der Weg dorthin führte entlang des Lagarfljót-Sees und dann auf eine Hochebene. Unterwegs trifft man immer wieder auf Steinpyramiden (waren wohl früher Wegweiser, die jetzige Menge steht aber in keinem Verhältnis mehr zu einer sinnvollen Nutzung).

 

Irgendwann zweigt dann von der geteerten Straße eine Piste ab. Im Hintergrund übrigens der Snæfell, im Vordergrund, ach, egal, kennt ihr sowieso alle!

 

Am Fuß des Snæfell nach ca. 13 km gibt es eine Hütte mit „Campingplatz’“ und die Piste führt weiter zu dem größten Gletscher Islands, den Vatnajökull. Da am Ende der Piste eine Eishöhle sein sollte, bin ich dann die weiteren 19 km dorthin auch noch gefahren. Einige Flussdurchfahrten (wobei sie sehr flach waren, max. 40 cm), teilweise recht steile Auf- bzw. Abfahrten (aber bei Trockenheit kein Problem), teilweise sehr ruppige Beschaffenheit, aber ansonsten alles fahrtechnisch kein Problem. Die Eishöhle selber war nicht so imposant, reingewagt habe ich mich auch nicht, da ich allein war und nicht riskieren wollte, auf dem Eis auszurutschen und den weiteren Verlauf des Schmelzwassers unkontrolliert zu folgen. J

Hier einige Eindrücke mit Blick auf den Snæfell und den Vatnajökull:

 

Einige Kilometer bevor ich dann wieder auf der Teerstraße war, sah ich einen roten LKW mit weißem Aufbau, der wendete und auch wieder Richtung Teerstraße fuhr. Zunächst konnte ich ihn nicht 100%ig erkennen, aber als ich näher rankam, erkannte ich, dass es wieder Lauerbachs waren. Da die Einbauten schon die ersten ca. 60 km Rüttelpiste überlebt hatten, gab ich Gas und holte sie tatsächlich noch auf den letzten Kilometern ein. Wie sich herausstellte, waren sie auf der Suche nach einem Stellplatz und da es bei mir auch so war, beschlossen wir, gemeinsam zu suchen. Ganz in der Nähe war eine heiße Quelle verzeichnet, Svartalda, die gut zu erreichen war. Hier ist auch ein Camp für Reitertouren und der Stellplatz direkt an einem Bachlauf war wirklich sehr schön.

 

Thomas Lauerbach half mir dann noch, den Surfstick zumindest bei meinem Laptop zum Laufen zu bekommen, bei der Verbindung mit dem PC scheiterte aber leider auch er. Trotzdem vielen Dank!!

 

 

31.07.2010 Anfangs-km: 133.689, End-km 133.847, gefahren 158 km

Auf dem Weg durch den einzigen nennenswerten Wald von Island (so hat man mir zumindest gesagt) bei Hallormsstaður habe ich diese Aufnahme gemacht, die einem Deutschen wohl nicht nur wegen dem Piktogramm verständlich ist (einspurige Brücke).

 

Da mein Weg  mich sowieso an Egilsstaðir vorbeiführte, tankte ich hier am Samstag nochmals auf (111 l, wegen Piste diesmal knapp 29l/100 km) und wollte bei dem Telekomshop Hilfe wg. meinem PC und dem Surfstick holen. Leider hatte jedoch der „Experte“  heute frei und so fuhr ich weiter nach Neskkaupstaður, wo Sven Strumann mir empfohlen hatte, den Feiertag zu verbringen. Auf dem Weg dahin mal wieder Wasserfälle satt, hier nur einer von ich weiß nicht wie vielen!

 

Der Ort war jedenfalls aufs heftigste für den Feiertag geschmückt, ich bin mal gespannt, wie das morgen hier abgeht.

 

Ach ja, die Reifen der PKW können von der Breite her locker mit Big Foot mithalten, dieser hier hatte wie andere auch 385er Breite – na ja, wenigstens kann ich noch mehr Durchmesser! J

 

 

01.08.2010 Anfangs-km: 133. 847, End-km 133.847, gefahren 0 km

Den Sonntag verbrachte ich sehr relaxed. Zunächst unternahm ich eine Wanderung entlang des Fjords, der zum Naturschutzgebiet erklärt worden war. Die Osterhöhle erreicht man über bequem über Treppen, es gibt über die Höhle einige nette Sagen.

 

In den Felsen kann man Bergkristalle finden, wobei die gut zugänglichen deutlich sichtbar herausgebrochen worden sind, lediglich schlecht zugängliche und kleine findet man noch unbeschädigt.

 

In der Höhle sollen Löcher von prähistorischen Bäumen sein, die von der Lava umschlossen wurden und nun frei liegen – habe ich leider nicht gefunden. Ansonsten gibt bei Flut und abfließenden Wellen das Rauschen der zurückrollenden Steine eine interessante Geräuschkulisse.

 

Der Weg wird mit zunehmender Distanz immer schmaler und schwieriger, so dass ich nach wenigen Kilometern umdrehte – nach allem was ich erfahren konnte ist es sowieso kein Rundweg.

Anschließend bin ich noch einmal in den Ort runter, in der Hoffnung, dass dort inzwischen etwas „Party“ angesagt ist. Aber wie Sven Strumann mir gesagt hatte, ist ein Event für Familien. Dass es aber dermaßen für Familien ist, hatte ich nun doch angenommen. Auf der Bühne boten Kinder Karaoke -Darbietungen – für die stolzen Eltern sicher nett, für jemand, der etwas Spaß und Unterhaltung für „Erwachsene“ erwartet hatte, leider gar kein Brüller. So schaute ich mir noch das „Burn-Out“-Event der Dorfjugend an und beschloss, weiterzufahren.

 

Als ich gerade an dem Ortsschild vorbeifuhr, kam mir ein Bremach-Wohnmobil entgegen – die kannte ich doch!?!? Also angehalten und umgedreht und wirklich – es waren Wolfgang und Sybille, die ich ja schon auf dem Parkplatz in Egilsstaðir getroffen hatte. Also fuhr ich mit ihnen retour, zeigte ihnen, was ich schon in Erfahrung gebracht hatte und wir beschlossen, gemeinsam den Abend zu verbringen. Nach dem Rundgang mit Fotoschießen seitens Sybille und Wolfgang

 

machten wir uns an ein gemeinsames Abendessen: Spagetti Bolognese und Obstsalat sowie eine leckere Flasche Rotwein, zum Einstimmen einen Gin-Tonic und hinterher Cognac sowie Kaffee und Plätzchen.

 

Mehr als satt gingen wir dann zum Feuerwerk, dass obwohl erst um 23:00h stattfindend an einem recht hellen Nordhimmel leider nicht richtig wirkte und auch nur max. 8 min. dauerte. Na ja, egal, wir saßen noch bis locker 02:00h zusammen und schwatzten.

 

 

02.08.2010 Anfangs-km: 133. 847, End-km 134.170, gefahren 323 km

Nach dem gemeinsamen Frühstück am Montagmorgen mit Wolfgang und Sybille nahm ich die Fjorde Richtung Süden unter die Reifen – eine gewaltige, beeindruckende Landschaft mit Bergen, die vom Meer auf 1.000 m und mehr abrupt ansteigen.

 

 

Mein Weg brachte mich nach Höfn, wo ich für einen Bekannten von Sven Strumann, Werner ein Paket mitgenommen hatte. Als ich abends gegen 18:00h dort eintraf, beschlossen wir gemeinsam die lokale Spezialität „Hummer“ in einem Restaurant zu genießen. Wobei es eher Riesengarnelen waren, die hier „Hummer“ genannt werden – aber super lecker waren sie trotzdem! Beim Warten auf unseren Tisch lernten wir Nils kennen, einen Deutschen aus Kiel und so beschlossen wir gemeinsam zu essen. Und weil der Abend schon so nett gewesen war, kam Nils auch noch gleich zu einem Absacker zu Werner mit.

 

 

03.08.2010 Anfangs-km: 134.170, End-km 134.293, gefahren 323 km

Am Dienstag frühstückte ich nach dem Einkaufen im lokalen Supermarkt noch mit Werner und er empfahl mir den lokalen Computer-Experten wg. meines Problems mit dem Surfstick. Doch trotz intensiver Versuche und langer Bemühungen hatte er keinen Erfolg. Zwischenzeitlich hatte ich mal wieder eine Trommel Wäsche gewaschen, getankt (110l, d. h. 27l/100km), Wasser gebunkert und Abwasser sowie Toilette geleert (wie gesagt, nahezu jede Tankstelle hat Frischwasser, Entsorgungsstation für Toiletten und Grauwasser sowie ebenfalls kostenlose Waschgelegenheiten!! Einfach toll!), bevor ich dann Höfn verließ.

Unterwegs gab es div. Abstecher zum Vatnajökull,

 

bis ich schließlich bei Jökulsa stoppte, wo ein recht großer Abbruchbereich des Gletschers fast am Meer ist. Entsprechend schön sind die Motive – und könnten bei Sonnenschein noch schöner sein! J

 

Selbst Seehunde gab es hier, die bis in die Bucht schwammen, angeblich sollen wohl durch die Gezeiten öfters Fische hineingeschwemmt werden und dann eine leichte Beute sein.

 

 

 

04.08.2010 Anfangs-km: 134.293, End-km 134.549, gefahren 256 km

Ich machte noch einige weitere Fotos, da ich manchmal Sonnenschein hatte, bevor ich weiterfuhr.

 

Mein Ziel war das Vulkangebiet Laki, doch zunächst ging es weiter der „1“ an der Küste entlang. Unterwegs machte ich noch ein paar Schlenker ab von der Ringstraße zu einigen Wasserfällen

 

Und hier noch einer:

 

Kurz hinter Kirkjubæjar verließ ich die Ringstraße und bog ab auf die F206. Diese Piste führt zu dem Vulkangebiet rund um den Laki. Da ich ja sogar schon gestrichelte Straßen gefahren war, dachte ich diese durchgängig braun eingezeichnete dürfte soooo schlecht eigentlich nicht sein. Tatsächlich war dieser Weg aber in einem extrem schlechten Zustand, so dass ich manchmal mit Untersetzung im 1sten Gang fuhr – anders waren die Schlaglöcher und Wellen nicht auszuhalten.

Unterwegs natürlich wieder sehr schöne Landschaft, Wasserfälle, und Flussdurchfahrten. Bei der Hälfte der Strecke war eine Französin mit ihrem Mietgeländewagen in einer Fuhrt steckengeblieben. Ich bot mich an, sie mit meinem Bergemitteln rauszuziehen, aber ihr und auch den anderen „Helfern“ war nicht klar, dass bei den neueren Autos die Abschlepphaken in Gewinde hinter Plastikabdeckungen in den Stoßstangen erst eingeschraubt werden müssen.

 

 

Also wurde nichts aus meinem Plan, mit trockenen Füßen die Bergung zu überstehen

 

 und ich musste auch hierbei helfen.

 

Die Bergung war dann absolut unspektakulär, da die Fuhrt eigentlich nicht tief war.

 

Ach ja, diese Strecke wird auch von isländischen Ausflugsbussen befahren. Einer davon war sogar OHNE Allrad – und ich war schon stolz, dass ich mit Allrad so weit gekommen war!! OK, bei dieser Piste war Bodenfreiheit definitiv wichtiger als Allrad und vor allem eine gute Federung! Obwohl einige Auf- bzw. Abfahrten schon recht steil waren, ich nehme an, der Bus hatte zumindest hinten ein Sperrdifferential.

 

Oben bei dem Krater traf ich dann nach insgesamt 3 Stunden Fahrt für 50 km die beiden Geländewagen wieder, die ich schon bei der Bergeaktion an der Fuhrt getroffen hatte.

Zwischenzeitlich war es ca. 20:00h und ich wollte eigentlich nur noch ein paar Kilometer der miesen Strecke zurückfahren und dann unterwegs irgendwo anhalten. Da es aber relativ lange dauert, bis es dunkel wurde, bin ich dann doch bis Kirkjubæjar durchgefahren, da ich erstens am nächsten Tag noch einmal tanken wollte und zweitens hoffte, hier noch das isländische UMTS-Netz zu bekommen. So konnte ich nachdem ich um 23:00h endlich den Motor ausstellte, noch etwas im Netz surfen und Emails beantworten. Die Nacht war nach den Anstrengungen etwas unruhig und ich träumte von losvibrierten Schrauben an den Möbeln von Big Foot – kein Wunder nach dieser Holperpiste.

 

 

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Stand: 24. September 2010